In der Übersicht
Sortiment
- Frische, unbehandelte Milch
Verkauf
- Milchtankstelle, 365 Tage rund um die Uhr geöffnet.
- Die frische, unbehandelte Milch kostet pro Liter 1,00 EUR.
- Ab 5 Litern Milch liegt der Preis bei 0,80 Cent/Liter.
Milch - immer und überall
Milch ist eines der meistgekauften Produkte. Jeder Deutsche trinkt rund 55 Liter Milch pro Jahr. Einschließlich Sahne, Quark, Joghurt und Butter schaffen wir es auf rund 95 kg Frischmilcherzeugnisse. Dabei achtet beim Einkauf mehr als jeder Zweite ausschließlich auf den Preis. Das wissen auch die Supermärkte. Für sie ist Milch ein Leitlebensmittel. Ein Supermarkt gilt allgemein als günstig, wenn Milchprodukte im Kühlregal günstig angeboten werden. Zum Leidwesen der Milchbauern. Um 05:30 Uhr beginnt für Familie Schwander der Arbeitsalltag. Der Stall wird gesäubert, die Kühe mit Heu, Silo- und Kraftfutter gefüttert und zweimal täglich wird gemolken. Der Melkstand bietet 16 Kühen Platz. Pro Kuh dauert der Melkvorgang etwa fünf Minuten.
1,5 Mio. EUR hat die Familie in den Jahren 2021/2022 in den Hofneubau am Trottäcker 46 investiert. Aktuell sind im lichtdurchfluteten Stall rund 130 Rinder untergebracht. 70 davon sind Milchkühe, bei den verbleibenden Rindern handelt es sich um das Jungvieh. Es gibt verschiedene Rinderrassen zu entdecken. Am häufigsten anzutreffen ist das Simmertaler Fleckvieh, eine traditionelle Schweizer Rinderrasse, die sich durch Robustheit und die gute Milch- und Fleischqualität auszeichnet. Ca. 1400 l Milch fließen vom Schwander Hof täglich an die Schwarzwaldmilch GmbH. Nur ein kleiner Anteil wird über die hofeigene Milchtankstelle direkt vermarktet, die an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden geöffnet ist.
Der Liter Milch kostet an der Milchtankstelle 1 EUR. Ab 5 l sind es 0,80 Cent pro Liter. Im Kühlschrank hält sich die frische, unbehandelte Milch bis zu drei Tagen. Behältnisse zum Abfüllen sind mitzubringen. Es gibt Stammkunden, darunter auch eine bekannte Bad Säckinger Eisdiele, die hier regelmäßig ihre frische Milch beziehen. Auch viele Flüchtlinge, u. a. Syrer, haben die frische Milch für sich entdeckt, um daraus Joghurt und Käse nach traditionellen Rezepten herzustellen. Wir beginnen unseren Rundgang im Kälberstall. Rasch bleibt unser Blick an einem Kälbchen haften, das erst vor wenigen Stunden das Licht der Welt erblickte. Es liegt im Stroh und hat in etwa die Größe eines Labradors. Das Fell ist noch feucht vom Fruchtwasser. Unbeholfen versucht es, auf den kleinen Beinchen zu stehen, was im ersten Anlauf noch nicht gelingt. Michael Schwander erzählt uns, dass Bullenkälber für die Viehzucht nicht geeignet sind und deshalb im Alter von etwa vier Wochen weiterverkauft werden. Kalbfleisch kommt bei Familie Schwander nach eigener Aussage nicht auf den Teller.
Schon die kleinsten Kälbchen tragen eine gelbe Ohrenmarke, mit der sie gekennzeichnet werden. Darauf wird auch das Geburtsdatum vermerkt. Für Familie Schwander wäre das eigentlich nicht nötig. Sie geben jedem ihrer Kälbchen einen Namen und kennen jedes einzelne. „Das ist wie bei den Menschen.“ Jedes sieht anders aus und auch die Charaktere sind sehr unterschiedlich“. So ist es beispielsweise immer dieselbe Kuh, die zuletzt im Melkstall eintrudelt. Während unseres Rundgangs gesellt sich Kater Freddy zu uns, um sich Streicheleinheiten abzuholen. Zur Familie gehören neben den vier Kindern (3 Buben und 1 Mädchen) auch Nero, ein sehr aufgeweckter, verspielter Border Collie sowie Mini Shetty „Bibi“ und Haflinger „Prinz“.
Marita und Michael Schwander bewirtschaften insgesamt eine Fläche von rund 75 ha, davon sind ca. 4,5 ha Hof-Flur. Neben der bekannten Milchpreisproblematik sehen auch sie – wie viele andere Milchbauern – weitere existenzbedrohliche Entwicklungen auf sich zukommen, z. B. die lukrative Verpachtung oder Veräußerung von Grünflächen an Investoren, die mit Photovoltaikanlagen satte Gewinne einfahren. Mit den gebotenen Preisen können die Landwirte nicht mehr mithalten. Die für die Landwirtschaft zur Verfügung stehenden Grünflächen nehmen zunehmend ab. Ebenso die Anzahl der Milchbetriebe, die laut Statistischem Bundesamt in Deutschland immer weiter sinkt. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Anzahl der Milcherzeuger fast halbiert. Marita und Michael Schwander standen vor wenigen Jahren ebenfalls vor der Entscheidung: den Hof aufzugeben und in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln oder kräftig zu investieren. Bis jetzt haben sie ihre Entscheidung nicht bereut, auch wenn der Arbeitsalltag und die Zukunftsaussichten alles andere als rosig sind.
Dampfnudeln mit Vanillesauce zählt zu Maritas Lieblingsspeisen. Hier verrät sie uns ihr Rezept:
Dampfnudeln (12 Stück)
Benötigt werden 2 Pfannen mit Deckel
Zutaten Teig:
- 500 g Mehl
- 30 g Butter
- 80 g Zucker
- 1 Hefewürfel
- 1 Prise Salz
- 1ca. 200 ml warme Milch
- Außerdem:
- 200 ml Milch
- Ca. 1 Esslöffel Zucker
Zubereitung:
Den Hefeteig zubereiten und 30 Minuten gehen lassen. Anschließend ca. 12 gleichgroße Kugeln formen, diese mit einem sauberen Tuch abdecken und nochmals 20 - 30 Minuten gehen lassen.
In einer Pfanne mit Deckel ca. 1 Esslöffel Zucker karamellisieren lassen und mit 200 ml Milch ablöschen. Hefekugeln hineinsetzen und die Pfanne sofort mit dem Deckel schließen. Bei niedriger
Hitze ca. 30 Minuten dämpfen. Wichtig ist, dass der Deckel geschlossen bleibt! Nach 30 Minuten den Herd ausschalten und noch 5 Minuten warten, bevor der Deckel abgenommen wird.
Vanillesauce (ca. 800 ml)
Zutaten:
- 700 ml Milch
- 12 Esslöfel Zucker (75 g)
- 2 TL Speisestärke
- 1 Vanilleschote / alternativ 3 TL Vanilleextrakt
- 3 Eigelb
Milch mit Zucker, Speisestärke, Vanille und Eigelb mit dem Schneebesen gut verrühren – klümpchenfrei! Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren 4 - 5 Minuten aufkochen. Anschließend abkühlen lassen.
Tipp:
Das Gefäß mit der noch heißen Vanillesauce sofort mit Frischhaltefolie abdecken, dann gibt es keine Haut. Vor dem Servieren kurz aufrühren.