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Blumen, Setzlinge, Pflanzen, Kräuter
Blumige Aussichten
In Bad Säckingen ist die Gärtnerei Brugger längst eine Institution. Seit 1954 bestückt die Gärtnerei mittwochs und samstags die Wochenmärkte in Bad Säckingen mit überwiegend selbstgezogenen Gewürz-, Balkonpflanzen und zahlreichen bunten Blumensträußen, aber auch mit Gurken und Tomaten. In den Anfangsjahren hat der Vater von Anita und Brigitte Brugger die Pflanzen und Blumen mit einem dreirädrigen Fahrzeug – ähnlich einem italienischen Piaggo - auf den Markt nach Bad Säckingen gefahren. Heute haben die beiden Töchter Anita und Brigitte Brugger das gärtnerische Zepter in der Hand. Bei der Kundschaft besonders beliebt sind die bunten Blumensträuße, für die in der Saison überwiegend Freilandblumen verwendet werden. Die Blumen werden eigenhändig in der Gärtnerei ausgesät, pikiert und großgezogen. In langen, breiten Reihen stehen Zinnien, Schmuckkörbchen, Löwenmäulchen und Co. dicht und leuchtend in den Beeten der Gärtnerei, die seit 1954 in Herten, „Hinterm Holz 31“ ansässig ist. Nur außerhalb der Saison werden Blumen zugekauft. In den zahlreichen Gewächshäusern wachsen auch etliche Gemüsepflanzen wie Gurken, Auberginen und Peperoni. Wir bestaunen u. a. 300 Tomatenpflanzen, die kräftig und gesund in die Höhe ranken, vollbehangen mit leuchtend roten Tomaten.
Anita Brugger, ausgebildete Gärtnerin und Floristin, hat die Tomaten zusammen mit ihrer Schwester Brigitte, die ebenfalls ausgebildete Gärtnerin ist, im März dieses Jahres ausgesät. Beinahe an jeder Tomatenpflanze hängt ein weißes Tütchen, das Nützlinge wie Raubmilben enthält, um auftretende Schädlinge in Zaum zu halten. Gespritzt werden die Tomaten nicht. Dafür erhalten die Pflanzen natürliche Pflanzenstärkungsmittel wie z. B. Brennnesseljauche. Körbchenweise werden die reifen, ungespritzten und frisch geernteten Tomaten auf Wochenmärkten zum Verkauf angeboten. Bei unserem Rundgang fällt uns sofort ein stolzes Exemplar ins Auge. Es hat die Form eines Herzens. Wir erfahren, dass es sich um eine alte Sorte namens „Riehener Herz“ handelt. Einzelne Tomaten dieser Sorte können ein Gewicht von bis zu 700 g erreichen. Ihr Fleisch ist saft- und kernarm, die Haut zart und die Tomate aromatisch und von mittlerer Haltbarkeit. In Supermärkten ist sie deshalb trotz ihres guten Geschmacks nicht zu finden. Anita Brugger erzählt uns,dass sie schon immer den Wunsch hatte, Gärtnerin zu werden.
Dass sie ihren Beruf auch heute noch liebt, lässt sich von ihren Augen ablesen, während sie von ihren Pflanzen und ihrer Arbeit erzählt. Sie beantwortet geduldig unsere Fragen und bindet nebenher in erstaunlicher Geschwindig- und Fingerfertigkeit wunderschöne Blumensträuße. Bis zu 80 Sträuße verkauft sie an einem guten Markttag. Stets mit von der Partie ist Fellow, ihr weißer, herzensguter Schäferhund, der seine Leine während des Interviews vor lauter Freude um meinen Stuhl und meine Beine wickelt. Mittwochs und samstags, an den beiden Bad Säckinger Markttagen, steht Anita Brugger bereits um 04:15 Uhr auf. An den anderen Wochentagen beginnt ihr Arbeitstag gegen 07:30 Uhr. Nur selten endet er vor 20:00 Uhr. Trotz der vielen Arbeit liebt sie die Markttage in Bad Säckingen ganz besonders. Am Ende eines Markttages macht sie der Anblick von leeren Gläsern und Körben glücklich. Die beiden Frauen absolvieren täglich ein enormes Arbeitspensum. Unterstützung bekommen sie von einem Helfer aus dem Josefshaus in Herten, der u. a. Freilandblumen abschneidet und ihre Stiele von Blättern befreit, bevor sie von den beiden Gärtnerinnen zu Sträußen gebunden werden. Schwester Brigitte ist ebenfalls regelmäßig auf Wochenmärkten vertreten. Mittwochs in Lörrach-Stetten, freitags in Herten und samstags in Rheinfelden.
Während unseres Rundgangs durch die Freilandbeete und Gewächshäuser hören wir es häufig klingeln. Ein Zeichen, dass Kundschaft eingetroffen ist. Anita Brugger eilt dann jedes Mal schnell in ihr Ladengeschäft, um ihre Kundschaft zu bedienen und anschließend dort weiter zu machen, wo sie zuvor aufgehört hat. Trotz der Idylle inmitten von Blumen, Kräutern und Pflanzen wächst in uns die Erkenntnis, dass in allem, was hier blüht und gedeiht unendlich viel Arbeit und Frauen-Power steckt.
Auch Anita Brugger haben wir ein Rezept entlockt.
Sie kocht und grillt am liebsten im Garten. Die bunte Gemüsepfanne ist schnell zubereitet. Nachfolgend das Blitzrezept:
Gemüsepfanne aus dem Wok
Etwas Öl in eine Wokpfanne geben und erhitzen. Anschließend in Würfel geschnittene Paprika, Aubergine und Zucchini kurz darin anbraten. Speckwürfel oder Klöpferscheiben hinzufügen. Anschließend gewürfelte Tomaten und eine kleine Peperonischote hinzufügen und alles kochen lassen. Mit Kräutern abschmecken und genießen.